Tumorerkrankungen
Prostata
Das Prostatakarzinom ist der häufigste bösartigste Tumor bei älteren Männern.
Im frühen Stadium zeigt es dabei keine Symptome, im Verlauf kann es durch die Größenzunahme oder Metastasen, vor allem in den Knochen, zu Beschwerden kommen.
Zur Diagnostik gehören das Prostata-spezifische Antigen (PSA) im Blut, das MRT sowie die gezielte oder systematische Biopsie.
Je nach Tumorstadium und Komorbidiäten gehören zu den Therapieoptionen die radikale Prostatektomie (Prostataentfernung), die Bestrahlung oder die medikamentöse Therapie. Da das Prostatakarzinom meist langsam fortschreitet, ist auch eine aktive Überwachung mit regelmäßigen Kontrollen, sog. „Active Surveillance“ möglich.
Harnblase und ableitende Harnwege
Das Urothelkarzinom ist ein maligner Tumor, welcher von der Schleimhaut der ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre) ausgeht und oft durch eine aufgetretene Mikro- oder Makrohämaturie diagnostiziert werden kann. Der Hauptrisikofaktor ist das Rauchen. Zur Diagnostik stehen verschiedene Eingriffe, wie die Zystoskopie oder die diagnostische Ureterorenoskopie zur Verfügung.
Je nach Lokalisation und Stadium kommen endourologische, robotisch-assistierte oder offen-operative Verfahren mit kurativem Ansatz in Betracht. Bei bestehenden Lymphknoten- oder Fernmetastasierung kann eine palliative Systemtherapie im Sinne einer Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, Chemo- oder Immuntherapie erfolgen.
Niere
Die häufigste Kresberkrankung der Niere ist das Nierenzellkarzinom. Da diese Tumore zumeist wenig Symptome verursachen, werden sie weitestgehend zufällig oder aber erst im metastasierten, symptomatischen Stadium entdeckt. Kleine, auf die Niere beschränkte Befunde, haben eine gute Prognose. Im Vordergrund steht die operative Tumorentfernung (und Metastasenchirurgie) mit offen-operativer, laparoskopischer oder robotisch-assistierten Verfahren. Erst bei Irresektabilität oder fortgeschrittener Metastasierung erfolgt eine Systemtherapie, wobei verschiedene Verfahren zu Verfügung stehen.
Penis
Beim Peniskarzinom handelt es sich um einen seltenen Tumor, wobei die Ursache der Entstehung noch nicht vollständig geklärt ist. Risikofaktoren können Rauchen, HPV-Infektionen, Lichen sclerosus oder mangelnde Hygiene darstellen.
Oft handelt es sich um einen Zufallsbefund, bei der körperlichen Untersuchung fällt meist eine Verhärtung oder Rötung im Bereich der Glans penis (Eichel) auf, Schmerzen treten dadurch selten auf.
Zur kurativen Therapie kommen je nach Lokalbefund verschiedene Operationen zum Einsatz, von der Exzision bis zur Teil-/Penektomie (Komplettentfernung) in Kombination mit einer inguinalen Lymphadenektomie. Bei Metastasen ist eine palliative Chemotherapie indiziert.
Hoden
Maligne Hodentumoren sind eher selten und treten sowohl bei jungen, als auch älteren Männern auf. Beim Patienten kommt es dabei zu einer schmerzlosen Vergrößerung oder Verhärtung des Skrotums. Zur Diagnostik nutzt man die Hodensonografie sowie die Bestimmung der Tumormarker (AFP, β-HCG, LDH) im Blut.
Bei Verdacht eines bösartigen Tumors erfolgt nach einem Staging mittels CT (und bei Männern mit bestehendem Kinderwunsch die Vorstellung im Fertilitätslabor) direkt die Hodenentfernung der betroffenen Seite. Je nach Subtyp und Stadium des Krebs stehen unterschiedliche adjuvante Therapien zur Auswahl wie die retroperitoneale Radiatio, Polychemotherapie oder eine radikale Lymphadenektomie (Lymphknotenentfernung) zur Verfügung, Hodentumore haben dabei selbst im metastasierten Stadium noch eine gute bis sehr gute Prognose.